Altbauhaus (Blender-Tutorial)

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Analyse des Vorbildes

Zunächst einmal schauen wir uns das Original im Foto an und im Luftbild eines namhaften Anbieters von Luftbildern… ;-)

Vorbild-Foto

Es handelt sich also um einen typischen Altbau, wie er oft in Berlin zusehen ist. Wie sieht das Haus aus? Zunächst einmal ist es ein Eckgebäude. Dem Luftbild entnehmen wir einen Innenwinkel von 80°, jede Längswand (mit den Balkonen) ist 30m lang, die „Fase“ im Vordergrund ist 6,5m lang (oder breit, wie man will). Die Höhe ist unbekannt und muss später anhand der Proportionen abgeschätzt werden – eine grobe Rechnung anhand der Menschen im Vordergrund zeigt, dass das Dach an den niedrigsten Stellen bei etwa 15m Höhe beginnt. Dann stellen wir weiter fest: der Grundriss ist eher einfach, es gibt aber einige komplizierte Anbauten sowie die geschwungenen Giebel, die extra ausmodelliert werden müssen. Es stellt sich ferner die Frage, ob die Balkons nach innen ausmodelliert werden sollen. Viel Arbeit, sieht aber besser aus. Das kann ich jetzt noch nicht beurteilen…

Offensichtlich ist das Gebäude „relativ“ symmetrisch – die beiden Flügel sind fast gleich. Der einzige Unterschied besteht in der Lücke zwischen den Giebeln und der daraus folgenden größeren Breite der Balkone auf der linken Seite gegenüber der rechten Seite. Da wir aber noch ungefähr gefühlte 100 weitere Häuser nachbauen wollen, unterschlage ich den Unterschied wahrscheinlich. Außerdem: was mach ich mit dem Erdgeschoss? Da werde ich die rechte Seite verwenden und den „Spätkauf“ wegnehmen – dann ist das Erdgeschoss rundherum „neutral“ und man hat keine „doppelten Läden“, braucht aber bloß eine Textur. Für die oberen Stockwerke werde ich ebenfalls die rechte Seite verwenden – denn diese wird man später besser sehen, da man frontal drauf zu fahren wird – im Gegensatz zur linken Seite, wo man lediglich unten entlang fährt, den Blick aber schon au die folgenden Häuser gerichtet…

Erstellen der Textur

Nach diesen Vorüberlegungen können wir nun mit den Texturen beginnen… Nun geht’s ans Eingemachte: zunächst wird die Seitenwand (ohne die „Extra-Giebel“, die etwas weiter oben liegen, sondern nur mit den niedrigeren, angesetzten Giebeln) aus dem entsprechenden Foto rauskopiert und geradegezogen. Es ist noch etwas dunkel, wird aber später (zusammen mit den restlichen Texturteilen) aufgehellt:

Altbauhaus Tex1.jpg

Nun müssen die störenden Elemente rausretouschiert werden. Für eine allgemeinere Verwendbarkeit wird auch der Restaurant-Schriftzug rausgenommen. Ich habe mich nun dazu entschlossen, die Balkone nicht nach innen auszumodellieren… die Textur wird als „Master“ abgespeichert – d.h. in voller Auflösung. Für Omsi wird eine Kopie in geringerer Auflösung angefertigt, das hat den Vorteil, dass man Korrekturen nachträglich in besserer Qualität durchführen kann! Für das Retouschieren verwende ich eine „weiche“ Maske mit einigen Pixeln „Randunschärfe“ und kopiere jeweilige Nachbarregionen über die zu retouschierenden Regionen. In einem nächsten Schritt wird der „abgeschnittene“ obere Giebel mit in die Textur reingelegt:

Altbauhaus Tex2.jpg

Es ist immer so eine Frage: mach ich zuerst die Textur oder zuerst das Mesh oder beides „parallel“… im Grunde kommt es immer sehr aufs Objekt drauf an (und auf die eigene Erfahrung) – aber ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass es meistens am Besten ist, wenn man entweder die ganze Textur vorher macht oder eben erst komplett hinterher – denn: eine gute Ausnutzung der Freiflächen gelingt am Besten, wenn nicht schon Teile im Mesh in Verwendung sind. Andernfalls kann es sein, dass man noch links 50 Pixel braucht, dann muss man aber das ganze Mapping der bereits texturierten Flächen anpassen. Aber manchmal kann das wiederum auch einfacher sein… also: es gibt eigentlich keine Patentlösung – und ich mach es mal so und mal so… Weiter geht’s… als nächstes kommt die „Fase“. Hierzu wird aus dem Foto auf der ersten Seite die Textur erstellt. Diese wird horizontal geteilt, weil der Giebel sonst nicht draufpasst – dafür wird dieser abgeschnitten und verkleinert – das reicht auch… da er sich nicht direkt an der „Hauptwand“ befindet, sondern eine getrennte Wand darstellt, ist das kein Problem. Wie man sieht, besteht ein gewisser Helligkeitsunterschied – dieser wird nun als nächstes ausgeglichen. Retouschierungen (vgl. Originalfoto ganz oben) müssen wieder vorgenommen werden. Außerdem habe ich bei einem „Spiegeltest“ (zusammenfügen des Originals und eines Spiegelbildes an der künftigen Naht) gemerkt, dass die Trennwände auf den Balkonen stören und diese entfernt und die Fenster etwas zentriert (einfach kopieren und verschieben, wenn da noch ein bisschen Wand daneben mitkopiert wird, dann verdeckt diese das darunterliegende, falsch sitzende Fenster).

Altbauhaus Tex3.jpg

Jetzt wird die Helligkeit angepasst und die Seitenansicht des Balkon-Erkers eingefügt sowie eine Seitenansicht des Metallstreifens, der die Giebel „umrundet“. Diese sind einfach als schmaler Streifen aus dem Foto rauskopiert und verbreitert. Dann einige weiße Flächen noch in Wandfarbe angemalt (damit es, wenn man weiter weg ist und die sog. „Mip-Level“ aktiv werden, nicht zu hässlichen Artefakten kommt) und fertig ist die Textur. Diese wird dann auf 1024x1024 herunterskaliert, nachgeschärft und in den Ordner kopiert, der auch die Blender-Datei enthalten wird: (Anm.: 1024 ist natürlich ziemlich viel – beim Eckhaus ist es vielleicht gerechtfertigt, bei den „Nachbarn“ werde ich vmtl. nur 512x512er-Texturen verwenden…)

Altbauhaus Tex5.jpg

Textur ist fertig – also kann der Objektbau beginnen!

Erstellen des Meshs